
Für Sonntag, den 7. September, mitten im Kommunalwahlkampf, hatten wir erneut zu einer Exkursion mit Holger Sticht vom BUND eingeladen – bereits zum dritten Mal. Zwei Wochen vor der Wahl lag mehr Politik in der Luft. Sticht und unser Gründungsmitglied Peter Jüde, damals Kandidat der Gut- und Klimafreunde und inzwischen Ratsmitglied in Köln, machten klar: Die Wahl entscheidet, ob hier gebaut wird oder nicht.
Im Endspurt sprang ausgerechnet die CDU auf unseren fahrenden Zug auf. Nun betonte sie fast verzweifelt, seit Jahren für den Erhalt der Frischluftschneise einzutreten. Wer sich wirklich seit Jahren für die Felder einsetzt, weiß: Das stimmt nicht.
Trotz frisch umgepflügter Böden zeigte sich schon grüner Bewuchs. Zurückgebogener Amaranth braucht offene Erde und wächst schnell. Am Ackerrand standen Rainfarn, Zypressen-Wolfsmilch und Rote Borstenhirse, im Rübenacker Echte und Geruchlose Kamille.
Über den Feldern jagten Rauch- und Mehlschwalben nach Insekten. Ein Habicht setzte einem Kiebitz nach, erwischte ihn aber nicht. Ein Rotmilan zog seine Kreise und Nilgänse waren auf dem Rückweg zum See. Stand- und Zugvögel mischten sich auf den Feldern, suchten Rast- und Futterplätze. „Gerade ist auch ein Fischadler zu Gast, der kleinere Seen auf seinem Zugweg ansteuert“, erklärte Holger.


Wo abgestorbene Fichten zusammenbrechen, setzt die natürliche Sukzession ein. Viele empfinden tote Bäume als störend, doch für die Waldentwicklung sind sie ein Glücksfall. Die Fichten waren einst künstlich gepflanzt, obwohl sie nicht in diese Landschaft gehören – nun darf sich die Fläche endlich natürlich entwickeln.
Fazit: Auch im dritten Jahr unserer Exkursionen gibt es immer Neues zu entdecken. Wir werden weitere anbieten.