Ich möchte, dass unser Nachwuchs auch in Zukunft noch Sport am Wohnort betreiben kann. Dazu braucht es moderne Sportanlagen und dahinter muss meiner Meinung nach der Frischluft-Bedarf einiger Bürger zurück stehen.
Ein Bürger aus Rath-Heumar
Immer wieder ist davon die Rede, dass es sich bei unseren Feldern um eine wichtige Frischluftschneise für Köln handelt.
Was bedeutet das?
Das Umweltbundesamt definiert eine Frischluftschneise als zusammenhängendes, hindernisfreies Gebiet vom Umland bis ins Stadtgebiet, in dem Frischluft verfrachtet werden kann.
Wozu braucht man das?
Die Nacht vom 18. zum 19. Mai 2022 war die erste Tropennacht des Jahres. Das bedeutet, die Temperaturen sind auch nachts nicht unter 20° gesunken, vor allem in den Städten. Hier machen sich die Auswirkungen des Klimawandels zuerst bemerkbar.
Städte haben, im Vergleich zum Umland ein eigenes Klima, eine so genannte urbane Wärmeinsel. Ein künstliches Wüstenklima, könnte man sagen. Die verwendeten Baustoffe speichern tagsüber die Wärme, Regenwasser wird direkt in die Kanalisation abgeführt und es gibt nur wenige Grünpflanzen. Das bedeutet: In der Stadt ist es heiß, stickig und trocken. Im Gegensatz zur richtigen Wüste kühlt es aber nachts nicht stark ab. Und am nächsten Tag wird das ganze wieder aufgebacken.
In der Kölner Innenstadt ist es daher im Sommer ca. 3° wärmer als in den Vororten Brück und Rath/Heumar. Jeder kann es selbst ausprobieren. Fahrt an einem stickig lauen Sommerabend aus der Kölner Innenstadt mit der 9 zum Steinweg und steigt da aus. Es ist kühler und es weht immer ein leichter Wind.
Grünflächen wie unsere Felder speichern Regenwasser, das versickert, und geben es langsam durch Verdunstung wieder ab. Bei einem Wald wie dem Königsforst kommt noch der Schattenwurf der Bäume hinzu, der für ein ausgeglichenes Kleinklima sorgt.
Damit die Städte nicht überhitzen braucht es Frischluftschneisen, die kühle Luft vom Umland in die Stadt befördern. Das funktioniert am besten an Hanglagen. Die Kölner Innenstadt liegt unten am Rhein auf der rheinischen Niederterrasse, Rath/Heumar etwas höher auf der rheinischen Mittelterrasse und der Königsforst bildet schon die Grenze zum rheinischen Schiefergebirge.
Warme Luft steigt nach oben und von den höher gelegenen ländlichen Bezirken strömt vor allem Nachts kühlere Luft nach. Das funktioniert aber nur, so lange wie diese Flächen unverbaut bleiben. Würde hier gebaut, würde sich hier auch eine „künstliche Wüste“ aufheizen und in der Innenstadt würde es noch wärmer.
Quelle/Links:
Klimawandelgerechte Metropole Köln,
Klimawandelvorsorgestrategie für die Region Köln/Bonn